Elefanten in Not
Hilfswerk-Verein
Brigitte Uttar Kornetzky, President
Augustin Saleem, Vize-president
Adresse: 9125 Brunnadern
Post Konto: 61-176809-2
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Estman Radio Text
www.estmanradio.com
Guten Tag,
Ich heisse Brigitte Uttar Kornetzky, und bin die Schweizer
Botschafterin der FIAPO in Sachen Elefanten.
Die indische FIAPO ist weltweit der grösste Dachverband aller
Umwelt,
Wildlife Conservation und Wildtierschutz Verbände in Indien mit
mehr
als 50 Mitglieds-Organisationen, verteilt über den ganzen Staat.
Vor einigen Monaten hat die FIAPO ein sensationelles Ziel erreicht. In
ganz Indien wurden Delphinarien und die Haltung von Meeressäugern
in
Zoos und Aquarien per Gesetz verboten. Dieser Erfolg ist bahnbrechend.
Indien hat als erster Kontinent die Säugetiere unserer Ozeane als
„Tierpersonen“ (verbatim) anerkannt, und somit einen
Markstein gesetzt.
Andere Länder könnten sich ein Beispiel nehmen. Delphine und
Wale
gehören ins Meer. Die grauenhafte Schlachterei von Delphinen und
Walen
auf Vager und den Faroe Island in Dänemark ist eine
alljährliche
Tradition. Selbst SeaShepard konnte diesem Blutrausch noch keinen
Einhalt gebieten…. Doch meine Aufgabe ist es hier über
Elefanten zu
reden. Sie gehören in den Dschungel.
Unser Projekt heisst „Unchaining God“. Als Schweizer
Botschafterin
dieser Organisation ist es meine Aufgabe, den indischen Elefanten in
Gefangenschaft aus den Ketten zu helfen. Es geht um eine staatsweite
und internationale Aufklärungsarbeit, gefangenen Elefanten wieder
ein
artgerechtes, elefantenwürdiges Leben zu ermöglichen, und den
Misshandlungen und Torturen der Menschen ein Ende zu setzen. Wir
brauchen Ihre Mithilfe.
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Ich
möchte hier einige Fakten nennen:
Elefanten sind ausgesprochen kluge Tiere, sie besitzen ein exzellentes
Gedächtnis und soziales Bewusstsein. Dieses
Gedächtnisvermögen wird von
uns Menschen schamlos missbraucht. Das Zähmen wilder Elefanten
bzw. die
Trainingsmethoden sind alles andere als brutal. Sie sind ein
Verbrechen. Die Elefanten erleiden schlimmste Verletzungen und tragen
lebenslänglich das Stigma menschlicher Vergewaltigung mit sich,
und sie
haben chronische Schmerzen. Diese Torturen, ihren natürlichen
Willen zu
brechen und sie untertan zu machen sind aufs Schärfste zu
verurteilen.
Jeder Tourist, der einen Elefanten besteigt, sollte sich darüber
im
Klaren sein, dass er damit ein Höchstmass an Tierquälerei und
das
grosse Geschäft mit den Elefanten unterstützt, egal ob in
Thailand, Sri
Lanka, Burma, Indien oder sonstwo. Die geschundenen Tiere sind wehrlos
geworden. Ihre Schmerzen haben sie in Apathie versetzt. Sie haben
aufgegeben und sich ihrem Schicksal gefügt, für den Rest
ihres Lebens
versklavt zu sein, — aus Angst vor weiterer Gewalt. Es sei denn,
die
Stunde der Rache holt aus zum Kraftakt gegen diese Unterdrückung.
Hin
und wieder kommt dies vor, und es endet in allen Fällen
tödlich für den
Menschen.
In Afrika sind allein im Jahr 2013 geschätzte 30.000 Elefanten
wegen
ihrer Stosszähne brutal von Wilderern abgeschlachtet worden, mehr
als
80 Tiere täglich. Wenn dieser Schlachterei nicht Einhalt geboten
wird,
wird der afrikanische Elefant gewildert bis zur Ausrottung. Das gleiche
Schicksal erleiden die Rhinos. Dem Indischen Elefant geht es in dieser
Hinsicht etwas besser. Aber, ergeht es ihm wirklich besser?
Die weiblichen Elefanten finden wir im Norden Indiens. Sie salutieren
Touristen, und schaukeln diese auf ihrem Rücken zu den
Sehenswürdigkeiten, so z.B nach AmberFort in Jaipur. Grosse
Anstrengungen, die Hitze des Tages und der enorme Verkehr sind dabei
nur die kleineren Übel. Die Busse der Reisenden halten am
Strassenrand,
um dem bettelnden Gott Almosen zu geben und dafür einen
Schnappschuss
für`s Album nach Hause mitzunehmen. Wir waren ja schliesslich auch
mal
in Indien! Seht!
Doch kaum jemand schaut genauer hin. Keiner schaut ihnen direkt in die
Augen um zu sehen, wie geblendet sie sind, keiner betrachtet die
Schrunden an ihren Körpern, keiner weiss von ihren Fiebern, keiner
schaut ihnen auf die rissigen, oft geschwollenen Füsse und Zehen.
Und
auch niemand schaut unter diese Füsse, die nicht selten
faustgrosse
Löcher und offen liegende Zehenknöchel aufweisen, mit Rissen
quer über
die Sohle. Bei durchschnittlich 40-45°C und eher trockenem
Wüstenklima,
tagsüber gleißender Sonne ausgesetzt, abends der
einbrechenden Kälte,
läuft der Elefant Gala an Hochzeiten, und spielt Polo für die
Reichen,
nicht selten Ölscheichs samt ihrem Gefolge aus arabischen
Ländern. Zum
Schlafen gibt es kaum Zeit. Zum Fressen noch weniger. Das Futter wird
ihnen eingeprügelt wie Mastgänsen vor der Weihnachtszeit. In
kürzester
Zeit heisst es, soviel wie möglich Nahrung zu sich zu nehmen, um
wieder
Geld zu beschaffen für seine Besitzer. Nicht alle
Elefantenbesitzer
sind schlecht, doch leider sind die Guten in der Minderheit. Und
natürlich gibt es auch Mahouts, die es gut mit ihren Tieren
meinen.
Doch auch das sind Ausnahmen. Gewalt als Dressurmassnahme
überwiegt.
Nord
wie Süd leben die Elefanten in Ketten. In beiden Fällen sind
sie
Eigentum der indischen Regierung. Die Verknechtung dieses
königlichen
Tiers findet in den Zoos ihren niedersten Ausdruck. Die
Haltungsbedingungen in den Zoos sind unwürdig. Mit Betonboden
unter den
Füssen und Gitterstäben vor den Augen leiden die Tiere extrem
unter der
künstlichen Umgebung. Waldelefanten haben es in dieser Hinsicht
vielleicht noch am Besten. Hunderte von Tempelelefanten im Süden
Indiens sind Symbolträger königlicher Herrschaft, Weisheit
und
Männlichkeit. Die Hindus verherrlichen ihn als Gott Ganesh. Es
wird
erwartet, das dieser Gott den Feuerkrachern und Fanfaren, die
unmittelbar neben seinen Ohren hochgehen, ohne Mucks und Aber
standhält. Reglos, bewegungslos, apathisch und mit verketteten
Füssen
muss er über zweitausend Festivitäten jährlich über
sich ergehen
lassen. Die Lautstärke ist in Dezibel nicht mehr zu fassen. Noch
niemand der südindischen Ärzte konnte/oder wollte mir
über die
Verfassung dieser Ohren Auskunft geben.
Diese Elefanten stehen wie ein Fels in der Brandung, und sie
weinen…
Ich werde dieses Weinen nicht vergessen. Sie sind alles andere als aus
Fels. Zarte Seele unter dicker Haut. Sie werden niemals vergessen, dass
sie geschlagen wurden, und sie werden niemals vergessen, wer sie
liebkost und es gut mit ihnen meint. Es ist eingebrannt in ihr grosses
Gedächtnis, und wie unter Bären, würden sie Ihr
(kulturelles)
Gedächtnis weitergeben an Ihre Nachfolger, gäbe es nur
welche. Jedoch
werden in Gefangenschaft selten Elefantenkinder geboren, die
länger als
wenige Jahre, wenn überhaupt, überleben. Das kulturelle
Gedächtnis,
dass sie retten könnte vor uns Menschen, ist ihnen in
Gefangenschaft
versagt.
Das Projekt „Unchaining God“:
Nach einer Schätzung des Ministeriums für Umwelt in Indien
gibt es bis
zu 4`000 Elefanten, die in Gefangenschaft leben. Unsere Campagne
besteht darin, diese gefangenen Elefanten in lebenswürdige und
artgerechte Umstände zurück zu führen und ihnen ein
elefantenwürdiges
Leben zu ermöglichen. Dazu ist ein enormer Apparat notwendig,
angefangen bei Aufklärung der Bevölkerung, Umschulung der
Mahouts zu
Tierpflegern, Lösungsvorschlägen für die Eigentümer
der Tiere, usw… Es
braucht Rehabilitationszentren, deren Teilfinanzierung mit
kontrolliertem Ökotourismus gewiss erreicht werden kann. Es
braucht
eine konstante medizinische Versorgung der Tiere, und, es braucht
dschungelähnliche Lebensbedingungen für die Elefanten, die
ihnen grosse
Bewegungsfreiheit garantieren, und vieles, vieles mehr. Vorallem aber,
dass sie selbst fressen können, soviel sie wollen, und wann sie
wollen.
Schwierig genug scheint mir die Umerziehung der Mahouts. Zwischen
broken-English-Sprachbarrieren bis zu angeblich langen
„Trainingstraditionen“, bestehend aus Unkenntnis und
Vorurteilen, wie
Elefanten beizukommen sei, ein nicht einfaches Unterfangen. Die
Erziehungsmethoden fast aller Mahouts bestehen aus Gebrüll,
Geschrei,
und heftigen Schlägen, die extrem schmerzlich sind für diese
empfindsamen Tiere. Sie haben keine Möglichkeit sich zu wehren
oder
auch nur zu reagieren, ohne dass noch schlimmere Schläge drohen.
Sie
leben mit chronischen Schmerzen.
Vorallem aber braucht es das In-Kraft-Treten des Gesetzes von 2009 in
Indien, und entsprechend ausführende Kontrollorgane. Etwa 70
Elefanten
sind in 15-18 Zoos untergebracht. Die Zoos sind oft in einem
katastrophalen Zustand. Zoo- und Zirkuselefanten haben in der Regel
weder medizinische Versorgung, noch artgerechte Haltungsbedingungen,
und in einigen Fällen nicht einmal ausreichend Futter für
ihre Tiere.
Per diesem Gesetz von 2009 ist es den Zoos verboten, neue Elefanten zu
erwerben. Dennoch steigt die Zahl der Elefanten kontinuierlich. Das
Gesetz fand bislang keine Anwendung, da es niemanden gibt, der die
Zustände kontrolliert. Dies ebenso gilt für die 125 Elefanten
in Jaipur
im Bundesstaat Rajasthan.
Die 125 Elefanten, die in Jaipur im Tourismus arbeiten, hatten bis vor
kurzem ebenfalls keine medizinische Versorgung. Ich habe dort im Jahr
2012 einen Film gedreht über die überaus erstaunliche,
ayurvedische
Medizin für Elefanten, und das ganze Drumherum…, bis sich
der Ernstfall
zuspitzte. Mit dem grossen Engagement von Help in Suffering und Humane
Society International vor Ort konnten wir den ersten Indischen
Elefanten auf Grund ihres miserablen Gesundheitszustandes und zwei
gebrochener Vorderbeine einschläfern; bislang ein einzigartiger
Vorfall
in der Elefantengeschichte Indiens. Im nächst folgenden halben
Jahr
sind mehr als zehn Elefanten gestorben… und mindestens zehn
weitere
trotz des Verbotes illegal neu gekauft worden.
Der Film mit dem Titel „Where the Elephant Sleeps“, wird in
den
nächsten Monaten fertig gestellt sein, und ich hoffe, dass er noch
in
2014 eine breite Öffentlichkeit findet. Auf Grund meines Films
bzw. der
eben erwähnten Gnadenlösung der Elefantenkuh Sita, und Dank
der
Stiftung Humane Society International haben die 125 Elefanten in Jaipur
ein Elefanten-Mobil mit drei Veterinärärzten und einem
Assistenten an
Bord. Das Elefanten-Mobil ist rund um die Uhr 24Std x 7Tage in Aktion,
um die 125 oder mehr Elefanten zu behandeln. Auch das viel beklagte
Verhältnis zwischen den Eigentümern, den Mahouts, und den
Ärzten hat
sich seither verbessert. Ebenso wurde auf meine Initiative und die
einiger Mit-Verantwortlichen für das Elefantendorf vom Staat
Rajasthan
ein Elefantenspital gebaut. Allerdings, es fehlt an der
labortechnischen Einrichtung.
Grundsätzlich sollen alle Elefanten, die in Gefangenschaft leben,
wieder in Lebensumstände eingebettet werden, die ihrer Natur
entsprechen. Wir müssen Sanktuarien anlegen, die Elefanten haben
einen
enormen Futterbedarf, ein Elefant durchschnittlicher Grösse
braucht
zwischen 200 - 300 kg pro Tag an Futter, sie brauchen ärztliche
Versorgung und tägliche Pflege. Die Besitzer der Elefanten wie die
Mahouts müssen lernen, dass ihr Denken auf Liebe zu den Tieren
basieren
sollte, …um es noch einmal vereinfacht zu sagen, und nicht auf
Ausbeutung, Gewalt und Knechtschaft.
Es gibt viel zu tun. Packen wir`s an!
Wenn Sie das Projekt unterstützen möchten, gehen Sie bitte zu
folgendem
Link www.elefanteninnot.com Bitte geben Sie im
obersten Feld den Zweck der Spende angeben, wie in diesem Fall
“for
FIAPO Captive Elephant Project”.
Last but not least, wenn es eine Band gibt, möchte ich einen
Elefanten
Song produzieren. Der Erlös kommt den geschundenen Tieren zu Gute.
Im Namen der Elefanten, Ihnen meinen grossen Dank für die
Aufmerksamkeit und Ihre Mithilfe. Ich bitte das Projekt in der
Öffentlichkeit publik zu machen. Danke.
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